Wie kann eine Sicherung von Ausbildungsplätzen- und Verhältnissen in Zeiten von Corona gelingen?

Medizinische Fachangestellte

Ausbildungen können fortgeführt werden © Robert Kneschke – stock.adobe.com

Wir möchten dir mit diesem Text Anregung geben, wenn auch du selbst oder ein/e von dir betreute/r Azubi von akuten Ausbildungsunsicherheiten wegen der Corona-Pandemie betroffen ist:


Die Corona-Krise stellt viele Ausbildungsbetriebe vor besondere Herausforderungen. Aufgrund der Beschränkungen im Corona-Jahr 2020 hatten zahlreiche Unternehmen erhebliche Probleme bei der Bereitstellung sowie Aufrechterhaltung von Ausbildungsplätzen und der Rekrutierung geeigneter Azubis. Allein in den IHK-Berufen lag die Zahl der Ausbildungsverträge zum Stichtag 30. September 2020 mit 259.837 um 13,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. 

Zur Unterstützung von Ausbildungsbetrieben, die in erheblichem Umfang durch die Corona-Krise getroffen sind, weil sie beispielsweise Kurzarbeit durchführen müssen, wurde das Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ im August 2020 gestartet und nun auf das Ausbildungsjahr 2021/2022 ausgeweitet.

Was bedeutet der Schutzschirm für Azubis und Betriebe?

Das Programm soll in Form von Zuschüssen und Prämien, Betriebe dabei unterstützen:

  • die Anzahl von Ausbildungsplätzen in einem Betrieb zu erhalten (Ausbildungsprämie)
  • zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen (Ausbildungsprämie plus)
  • die Fortsetzung der Ausbildung im Betrieb oder im Rahmen einer Auftrags- oder Verbundausbildung zu unterstützen (Zuschuss zur Vermeidung von Kurzarbeit, Lockdown-II-Sonderzuschuss für Kleinstunternehmen)
  • die Übernahme von Auszubildenden zu fördern (Übernahmeprämie)

Für die Förderung kommen dann Betriebe infrage, die wie folgt ausbilden:

  • in staatlich anerkannten Ausbildungsberufen
  • in Ausbildungsberufen nach dem Pflegeberufe-, Krankenpflege- und/ oder Altenpflegegesetz
  • in praxisintegrierten Ausbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen (bundes- und landesrechtlich geregelt)

So verhilft das Programm dabei, sicherere Arbeitsverhältnisse zu schaffen. Dadurch kann sich der Arbeitsmarkt wieder stabilisieren und Unternehmen weiterhin mittel- und langfristiger planen. Auch für die Azubis bedeutet dies ihre Ausbildung fortsetzen und erfolgreich abschließen zu können.

Was umfasst die Förderung?

Inhaltlich hat in der Zwischenzeit in einigen Punkten eine Weiterentwicklung stattgefunden. Ab 1. Juni 2021 können nun noch mehr Unternehmen mit bis zu 499 Mitarbeitern von dem Programm profitieren. Die Neuerungen auf einen Blick:
 

Bund baut Programm "Ausbildungsplätze sichern" aus


Aber das ist noch nicht alles: Die Zuschüsse erhalten Betriebe des Weiteren, wenn für sie Kosten für externe Vorbereitungslehrgänge zur Prüfungsvorbereitung ihrer Azubis anfallen. Voraussetzung ist, dass sie ihren Auszubildenden Plätze in solchen – auch digitalen – Lehrgängen zur Verfügung stellen. Zusätzliche Prämien gibt es, wenn Auszubildende im bisherigen oder größeren Umfang neu eingestellt oder aus insolventen Betrieben übernommen werden. 

Was ist zu beachten?

Förderungen aus dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ können nicht mit anderen Förderungen kombiniert werden, die die gleiche Zielrichtung oder den gleichen Inhalt haben.

KMU, die dual Studierende während des Studiums in einem anerkannten Ausbildungsberuf ausbilden, können somit eine Ausbildungsprämie beantragen. Andere Kooperationsbetriebe eines dualen Studiums sind hingegen nicht in die Förderung einbezogen.

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Vertiefende Informationen findet ihr hier:
Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ - Bundesagentur für Arbeit (arbeitsagentur.de)

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